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== BA/MA-Studiengänge in DaF in Ungarn (Überblick) ==
 
== BA/MA-Studiengänge in DaF in Ungarn (Überblick) ==

Version vom 16. Januar 2015, 20:44 Uhr

DaF-Standorte in Ungarn


BA/MA-Studiengänge in DaF in Ungarn (Überblick)

Bezeichnungen der jeweiligen BA/MA-DaF-Studiengänge

  • Im Grundfach „Germanistik, Fachrichtung Deutsch“ wird es ab September 2006 einen BA-Studiengang zur Ausbildung als „Referent für Deutsche Sprache und Kultur“ geben.
  • Spezifische DaF-Anteile aber sind im Rahmen dieser nunmehr ‚verkürzten’ Ausbildung weiter zurück gedrängt; der sprachpraktische Anteil wurde gekürzt; die Didaktik-/Methodikausbildung wurde aus dem regulären Curriculum genommen, weil die „nur dreijährige Ausbildung“ nicht mehr zum Lehramt berechtigt.
  • Ein mehr oder weniger starkes DaF-Profil soll aber im Rahmen der MA-Ausbildung eine Rolle spielen: Mit der Planung wurde aber noch nicht begonnen.

Anzahl der BA/MA-DaF-Studiengänge und DaF-Module

  • BA-DaF: Nein!
  • MA-DaF: Könnte möglich sein.

Zulassungsvoraussetzungen für das Studium

Fachlich

Abitur

Sprachlich

Eine zweite, höhere Stufe des Abiturs (B2), die nur relativ wenige Gymnasiasten erreichen. In diesem Jahr brauchten Schüler, die früher eine Sprachprüfung bestanden haben, kein Abitur in Fremdsprachen abzulegen.

Dauer des Studiums

  • BA-DaF: 3 Jahre
  • MA-DaF: 2 Jahre

Anzahl der Studierenden

  • BA-DaF: Am mit Abstand größten Germanistischen Institut Ungarns, an der Universität Budapest (ELTE) gibt es 160 Erstsemester. An den nächst größeren Instituten ca. 80 Erstsemester.

Studienschwerpunkte

Der DaF-Anteil ist noch kleiner geworden als er schon war. Es gibt ihn nur in Gestalt sprachpraktischer Seminare zu den vier Grundfertigkeiten (Lesen, Hören, Sprechen, Schreiben), zu angewandter Linguistik und Landeskunde.


Kerncurricula

  • BA-DaF:
  • MA-DaF:


Wahlpflichtmodule

BA-DaF: Spezialisierung z.B. in Grundlagen des Übersetzens, Grundlagen des Dolmetschens, Ungarndeutsch (Deutsch als Minderheitensprache), literarische Interpretation/Hermeneutik, Komparatistik, Textproduktion (s. Rahmenplan BA Deutsch „Referent für Deutsche Sprache und Kultur“

Berufsbezug

Alle Berufe, in denen die deutsche Sprache gefordert ist, aufgrund der Verkürzung der Studienzeit aber kein Lehramt mehr. (Begründung: Nach nur drei Studium bzw. Sprachausbildung kann man Absolventen noch nicht als Lehrer arbeiten lassen.)

Laut „Beantragung des Faches“ in den Bereichen Kommunikation/Medien/Presse, Touristik, Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft, Forschung. (Die BA-Absolventen dürften sich auf dem Arbeitsmarkt aber einer harten Konkurrenz ausgesetzt sehen. Es gibt in Budapest nämlich eine ganze Reihen von deutschsprachigen ökonomischen, touristischen und technischen Studiengängen an der TH bzw. der Wirtschaftsuniversität.

Spezifische Probleme

Nach den in Deutschland bestehenden Vorstellungen von DaF ist das Fach weiterhin nicht ausreichend entwickelt, es gibt z.B. keine spezifische DaF-Professur, das Profil hat keine ‚Lobby’. Das dürfte sich durch die Einführung des zweistufigen Studiensystems im nächsten Jahr verstärken, wobei zu hoffen ist, dass DaF zumindest im MA eine Rolle spielen wird.

Eine dreijährige BA-Ausbildung wird von fast allen Beteiligten (Hochschullehrern, Studierenden, Arbeitsmarkt) als nicht ausreichend bzw. der Abschluss als eigentlich ‚wertlos’ betrachtet. Mit der Umsetzung der Studienreform befürchtet man ein weiteres Absinken der Universitätsausbildung auf Fachschulniveau, v.a. auch des sprachlichen Niveaus: Die als BA-Ausbildungsziel genannte EU – Sprachstufe C 1 entspricht ungefähr dem Niveau, was den Studenten bisher schon bei der Aufnahmeprüfung an den besten Universitäten des Landes (ELTE Budapest) abverlangt wurde.

Die betroffenen DaF-Lehrer geschweige denn die Studierenden hatten keine Möglichkeit, die Reform mit zugestalten.

Das von Mitarbeitern des Bereichs Sprachdidaktik Anfang der 1990er Jahre entwickelte DaF-Modell, das im Rahmen der dreijährigen, praxisorientierten Hochschulausbildung umgesetzt wurde, konnte trotz großzügiger finanzieller Unterstützung aus dem Ausland nicht durchgesetzt werden. Es wurde von den Vertretern der traditionellen Germanistik 2001 unabhängig vom Bologna-Prozess (von dem damals noch kein Entscheidungsträger etwas wusste) wieder abgeschafft. Die spezifischen beruflichen Anforderungen der größten Gruppe der Absolventen, der Fremdsprachenlehrer, werden im künftigen BA nicht berücksichtigt, weil dieser nicht zum Lehramt berechtigt.

Praktikum

Im MA höchstwahrscheinlich.

Kontrastsprache

Studentischer Arbeitsaufwand (nach ECTS)

Präsenzstudium: Bei einer Gesamtzahl von 180 Credits pro BA-Studiengang können 34 als DaF-relevant betrachtet werden.


Lern- und Qualifikationsziele/Berufsbezug

Laut Rahmenplan BA-Ausbildung Deutsch bzw. „Antrag auf Zulassung des Faches Germanistik/Deutsch“ vom Herbst 2004 sind Output-Forderungen: Ausbildung von Fachleuten, welche die von ihnen gewählte(n) Sprache(n) nach den allgemeinen EU-Prüfungssystem auf der Niveaustufe von mind. C1 beherrschen und Kenntnisse zur Kultur (Literatur, Geographie, Geschichte usw.) beherrschen und fähig sind, entsprechende organisatorische Aufgaben auszuführen.

Kompetenzen:

  • allgemeine philologische, germanistische Fachkenntnisse Sprachkenntnisse auf dem EU-Niveau C 1
  • Spezifische Kenntnisse über die gewählte Sprache: Geschichte und Kultur der Sprachgemeinschaft, Literatur der gewählte Sprache, Struktur der gewählten Sprache, übergreifende kultur- und medienwissenschaftliche Kenntnisse im Zusammenhang mit der gewählten Sprache

Forschungsschwerpunkte

Besonderheiten

Kooperationspartnerschaften

(Name der Stadt, mit der eine Kooperationspartnerschaft besteht)

„Alte“ DaF-Studiengänge (auslaufend)

Anzahl der DaF-Studiengänge

Weder die bisherigen noch die zukünftigen BA-Studiengänge waren/sind spezifisch DaF-profiliert genug, um sie „DaF-Studiengänge“ nennen zu können, weil sie weder auf die spezifischen Anforderungen einer Auslandsgermanistik eingehen, noch Didaktik/Methodik ausreichende Aufmerksamkeit widmen.

Es gibt im Prinzip auch keine unterschiedlichen „Studiengänge“, sondern ein Studium „Deutsche Sprache und Literatur“, für das es wie in anderen Fächern eine landesweite Konzeption mit Prüfungsanforderungen gibt, in deren Rahmen an bisher 12 germanistischen Instituten unterrichtet wurde.

Im Rahmen der Germanistischen Institute gab es nur einen „Bereich Sprachdidaktik“, der jedoch in diesem Jahr in den „Bereich Sprachpraxis“ integriert wurde.

Die Arbeit an den Bereichen für Sprachpraxis (im Unterschied zu Linguistik und Literaturwissenschaft kein Lehrstuhl) entspricht am ehesten dem deutschen DaF-Profil. Ihre Aufgabe ist aber v.a. die Förderung kommunikativer Kompetenz als Voraussetzung erfolgreichen Studierens. In mehreren ungarischen Studenten halten Doktoranden diese Sprachstunden.


Dauer des Studiums

  • Grundständiges Studium: 10 Semester bzw. 6 Semester
  • Zusatzqualifikation DaF: (Wie oben erläutert, gab und gibt es in Ungarn keine Unterscheidung zwischen ‚Germanistik’ und ‚DaF’.) Was in Deutschland „DaF“ ist, war vornehmlich ein Teil der sprachpraktischen Ausbildung. Fachdidaktische bzw. fachmethodische Seminare im Rahmen des Studiums „Deutsche Sprache und Literatur“ gab es nur an wenigen Germanistischen Instituten wie an der ELTE in Budapest. Bestimmte Lehrveranstaltungen in Linguistik (Psycholinguistik, Soziolinguistik, Textlinguistik, Phonetik etc.) könnten freilich auch als relevante Lehrinhalte eines DaF-Profils angesehen werden.
  • Aufbaustudium DaF: (Es gab und gibt das Fach eigentlich so nicht.) PhD-Studium: Angewandte Linguistik in englischer Sprache (Anglistik) oder an der pädagogischer Fakultät an der ELTE


Kerncurricula

Praktikum

(obligatorisch/fakultativ, Inland/Ausland, Einrichtungen, Umfang)

Kontrastsprache

Berufsbezug

Lehrerausbildung

Spezifische Probleme

  • Keine Trennung Germanistik und DaF. DaF-orientierte Lehrangebote werden nur im Rahmen der sprachpraktischen Ausbildung für notwendig erachtet. Es gibt kein Professur für DaF, die entsprechenden „Lehrstühle“ werden von promovierten Sprachlehrern geleitet.
  • Das Schulpraktikum für Germanistikstudenten ist sehr kurz, sie müssen nur 15-20 Stunden selbstständig unterrichten und können dann als Lehrer arbeiten.

Forschungsschwerpunkte

Gibt es im Prinzip nur am bisherigen Methodik/Didaktik-Lehrstuhl in Budapest bzw. durch den Weggang von Dr. Katalin Petneki aus Budapest nun auch in Szeged:

Leistungsmessung, Curriculumsentwicklung (Dr. Katalin Petneki), Lehrwerksentwicklung (Dr. Anna Szablyár), Lehrwerksentwicklung (Berta Palotás), Kommunikation im Unterricht, Fehlerkorrektur (Ph.D. Katalin Barna), Textlinguistik, Literarische Texte im DaF-Unterricht (Ph.D. Ilona Knapp)

Besonderheiten